Europe City Travel Guide: Städteführer Europas

Meran: ein Kurort mit Tradition

Als Ziel der Träume und Sehnsüchte vom Leben im sonnigen Süden präsentiert sich Meran seit nunmehr zwei Jahrhunderten seinen Gästen aus aller Welt. Die Stadt mit fast 40.000 Einwohnern liegt in einem Talkessel, der von mächtigen 3.000ern umgeben ist. Genau diese Lage macht aber auch den besonderen Reiz von Meran aus. Denn die Berge im Norden der Stadt schützen Meran vor kalten Winden und Niederschlägen. Weil der Talkessel nach Süden hin offen ist, ermöglicht die ganzjährig warme Luft aus dem Süden auch das Wachstum von typischen Mittelmeerpflanzen wie Palmen oder Lorbeer. Darüber hinaus glänzt Meran mit etwa 300 Sonnentagen pro Jahr und einer durchschnittlichen Temperatur von 11,5 Grad.

Bereits zur Römerzeit war die Region um Meran besiedelt, die heutige Stadt wird in einer Urkunde aus dem Jahr 857 erstmals erwähnt. Bis 1420 war Meran die Hauptstadt von Tirol, offiziell hatte sie diesen Status sogar bis 1848. Seine Bedeutung auch als wirtschaftliches Zentrum hatte Meran rasch verloren, nachdem der Landesherr anno 1420 nach Innsbruck umgezogen war. In den Brennpunkt der Geschichte rückte Meran erst wieder während der Tiroler Freiheitskämpfe, als sich die einheimische Bevölkerung 1809 gegen die bayerische Besatzung zur Wehr setzte. Nachdem Meran zusammen mit dem übrigen Südtirol nach dem Ersten Weltkrieg an Italien fiel, gelang es den Stadtvätern, der Assimmilierungspolitik der faschistischen Zentralregierung zu entgehen.

Schon zu Zeiten der Habsburgermonarchie war Meran im 19. Jahrhundert eine touristische Hochburg, die Prominenz aus Kultur und Politik anzog. Geschätzt wurden vor allem die reine Luft und das mediterrane Klima, weshalb vor allem Patienten mit einem Lungenleiden gern nach Meran reisten. Ein gutes Wellnesshotel in Meran zu finden ist kein Problem. Die Belebung als wichtiger Fremdenverkehrsort gelang auch nach 1945 wieder sehr schnell. Zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten in und um Meran gehört unter anderem das Schloss Tirol. Bis ins 15. Jahrhundert hinein herrschten die Grafen von Tirol von ihrer Stammburg aus. Seit 2003 beherbergt das Schloss das Südtiroler Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte.