Bekannt sind die Cevennen, der südöstliche Teil des Zentralmassivs in Frankreich, für ihre vielfältigen Landschaftsformen auf engem Raum. Der Grund dafür ist, dass in dieser, von Schluchten und Hochebenen geprägten Landschaft, der mediterrane Lebensraum in die Welt der Berge übergeht. Wer in seinem Urlaub die Provence und insbesondere die Cevennen kennenlernen möchte, ist mit einem Urlaubsquartier in Anduze gut beraten. Denn der Ort mit seinen heute 3.300 Einwohnern gilt als kulturelles und historisches Zentrum der Region und stellt eine ideale Ausgangsbasis für einen abwechslungsreichen Urlaub dar.
Anduze | Quelle und ©: www.anduze-info.com
Brunnen und Tempel | Quelle und ©: www.anduze-info.com
Anduze bietet dem Besucher zahlreiche Möglichkeiten, in die Vergangenheit der Region einzutauchen. Beispielsweise können sie vom La Tour de l´Horloge aus den Blick über die Stadt genießen. Dieser Turm wurde als Teil der Stadtbefestigung in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts errichtet. Seinen heutigen Namen erhielt der Turm im Jahr 1559, als er mit einer Sonnenuhr ausgestattet wurde. Der La Tour de l´Horloge wurde 1978 ins Inventar der historischen Monumente Frankreichs aufgenommen.
Ein weiterer geschichtsträchtiger Ort in Anduze ist das Musée du Désert, welches im Geburtshaus des Hugenottenführers Roland eingerichtet wurde. Hier können die Besucher unmittelbar in die Zeit der Religionskriege in Frankreich eintauchen. Denn nach dem Edikt von Nantes im Jahr 1685 war es zu einem Aufstand der französischen Hugenotten gekommen, der in den Cevennenkrieg führte, welcher von 1702 bis 1705 ausgetragen wurde. Erst nach dem Toleranzedikt von 1787 kam es zu einem friedlichen Zusammenleben der beiden christlichen Konfessionen. Das Museum gliedert sich in zwei Bereiche: In einem wird der historische Hintergrund dargestellt, im zweiten Bereich werden die Repressionen dargestellt, welchen die französischen Hugenotten ausgesetzt waren.
Kanu und Kajaktouren | Quelle und ©: www.anduze-info.com
Die Kunst der Töpferei wird in Anduze schon seit Jahrhunderten gepflegt. Einen besonderen Bekanntheitsgrad hat die sogenannte Vase d´Anduze erreicht, die bis in die Gegenwart vor zahlreichen öffentlichen Gebäuden in Südfrankreich stehen. Es handelt sich dabei um bauchige Vasen, die ein Gewicht von 120 Kilo und mehr erreichen können und auch ausreichend Platz bieten, um Zitronen- und Orangenbäume anzupflanzen.
Vor allem für Aktivurlauber bieten die Cevennen abwechslungsreiche Möglichkeiten für die aktive Freizeitgestaltung. Zwar scheint die Gebirgslandschaft mit ihren Schluchten geradezu wie für den Klettersport gemacht zu sein. Jedoch ist das Klettern in freier Natur nur an wenigen Stellen erlaubt. Allerdings gibt es in den Cevennen verschiedene Hochseilgärten, die jeweils mit besonderen Attraktionen aufwarten.
Dass die Cevennen dank der landschaftlichen Vielfalt geradezu paradiesische Bedingungen für Wanderurlauber bieten, ist bereits seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert bekannt. Damals durchwanderte der britische Schriftsteller Robert Louis Stevenson innerhalb von zehn Tagen die Cevennen und verfasste anschließend einen Reisebericht. Ihm zu Ehren wurde zwischen Le Puy en Velay und St. Jean du Gard der Fernwanderweg Stevenson Trail eingerichtet, dessen zehn Tagesetappen eine Länge von insgesamt 252 Kilometern haben. Die Wanderer können aber auch nur einzelne Etappen begehen und dabei auf die Unterstützung des Vereins "Sur le Chamin de R.L. Stevenson" zählen, der auch eine Infobroschüre mit allen wichtigen Informationen gestaltet hat.
Fünf Flüsse durchqueren die Cevennen auf teilweise wildromantischen Routen. Gäste, welche die Cevennen einmal aus einer anderen Perspektive kennenlernen wollen, können diese fünf Flüsse zumindest etappenweise im Rahmen einer Kanutour erkunden. Was den Urlaub zu Wasser in den Cevennen besonders reizvoll macht: Zahlreiche Etappen sind auch für Anfänger geeignet, sodass die ganze Familie gemeinsam auf große Entdeckungsreise gehen kann.
Landschaftsimpressionen in den Cevennen | Quelle und ©: www.anduze-info.com
Gardon bei Anduze | Quelle und ©: www.anduze-info.com
Anduze bietet sich darüber hinaus an, um von hier aus Ausflüge in die Umgebung zu unternehmen. Beispielsweise sind die Städte Nimes und Uzés relativ schnell zu erreichen. Die heutige Hautstadt des Départements Gard war schon zu Zeiten der Römer besiedelt und galt als Musterbeispiel für das Verschmelzen der gallischen und römischen zur gallorömischen Kultur. Von der Zeit der römischen Herrschaft zeugen beispielsweise die Maison Carrée, die zu den besterhaltenen römischen Tempeln überhaupt zählt und während der Herrschaft des Kaisers Augustus errichtet wurde.
Nördlich von Nimes erwartet das 8.000-Einwohner-Städtchen Uzés die Besucher. Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Ortes gehört das Haribomuseum, das den Besucher die süße Welt des Süßwarenherstellers zeigt.
Naturfreunde dürften sich hingegen eher nach Sauve hingezogen fühlen. Schließlich erwartet sie dort das Mer de Rochers, ein bizarrer Irrgarten auf Felsen. Dies können die Besucher auf zwei Routen erwandern, bevor sie das Ambiente des mittelalterlichen Ortes genießen.
Auf der Webseite www.anduze-info.com finden Sie viele Tipps und Bilder rund um Anduze, den Cevennen und der Provence.